Wissenswertes

Plädoyer für den Schalldämpfer

Der Schalldämpfer ist kein verbotener Gegenstand mehr! Seit Februar 2020 ist dessen Einsatz zur Jagd und zum jagdlichen Training auf dem Schießstand generell zugelassen, wenngleich nur für Langwaffen und Patronen mit Zentralzündung. Ein Voreintrag mit Nachweis des Bedürfnisses ist nicht mehr erforderlich, nur die Besitzanzeige als das der Schusswaffe zugeordnete und dieser gleichgestellte Zubehör.

 

Dieses Zugeständnis im neuen WaffG ist umso bemerkenswerter, da der Einfluss auf die Gesetzgebung derer, die jeglichen legalen Schusswaffenbesitz versuchen zu kriminalisieren und so das deutsche WaffG – wie fortwährend geschehen – mit immer neuen Verschärfungen überfrachten, stetig wächst. Allerdings bedurfte es zahlreicher Versuche in Feld und Flur, um die Beamten des BKA davon zu überzeugen, dass der "Plopp à la Hollywood" in die Sparte der Märchen und Legenden gehört und bestenfalls den Bogen- und Luftgewehrschützen vorbehalten bleibt. Jeder Schuss aus einer Feuerwaffe ist auch mit Schalldämpfer mehr als ausreichend laut hörbar.

 

Die unbegründete Angst vor Schalldämpfern auf Kleinkaliber- und Kurzwaffen und dessen Verbot blieb leider bestehen, so wie auch für dessen Verwendung im Sport.

 

Was passiert, wenn das Geschoss den Lauf verlässt?

 

Das Prinzip der Feuerwaffe ist bekannt. Um dem Geschoss eine gewisse Reichweite mit genügend gestreckter Flugbahn, guter Treffsicherheit und notwendiger Energie im Ziel zu verleihen, muss es mit extremer Kraft durch einen verengten Lauf gepresst und dabei hoch beschleunigt werden. Moderne Standardpatronensorten sind in der Lage, einen Gasdruck zwischen 1.300 und 4.000 bar zu erzeugen. Die hierfür optimierten Pulver erreichen dies durch eine rasche und starke Gasentwicklung und sehr hohe Hitze bei der Verbrennung.

 

Mit der Geschossbewegung zur Mündung hin fällt der Druck je nach Lauflänge deutlich ab (wegen wachsenden Volumens zwischen Projektil- und Hülsenboden), hat aber immer noch mehrere hundert bar, die schlagartig in die Umgebung mit einem bar Luftdruck entlassen werden. Dieser gewaltige Unterschied erzeugt einen Schallimpuls mit wenigen Ausschlägen, aber enormer Amplitude, einen lauten Mündungsknall, der sich mit Schallgeschwindigkeit als Welle in der Luft kreisförmig ausbreitet.

 

Mit den Verbrennungsgasen werden auch feste Rückstände, der sog. Schmauch, aus dem Lauf geschleudert. Je kürzer der Lauf und je stärker die Ladung, desto höher ist der Anteil an unverbranntem Pulver, das vor dem Lauf als Mündungsfeuer verbrennt und z.T. direkt vor dem Schützen zu Boden fällt. In geschlossenen Schießständen besteht erhöhte Brandgefahr.

 

Verbrennungsgase und Mündungsfeuer haben gleich mehrere negative Einflüsse. Sie lenken das Projektil aus der Flugbahn und fördern deutlich die Streuung. Entgegen der allgemeinen Auffassung, dass die Gegenkraft der Geschossenergie allein den Rückstoß verursacht, ist hierfür zum sehr großen Anteil der Gasdruck und der dadurch entstehende Raketeneffekt verantwortlich. Der Rückstoß wirft die Waffe aus der Ziellinie. Den Jäger hindert der helle Lichtblitz bei Dämmerung und Dunkelheit zusätzlich an der Beobachtung des Treffers und es dauert, bis die Nachtsicht wiederhergestellt ist.

 

Wird das Geschoss über die Schallgeschwindigkeit beschleunigt, was bei Jagdwaffen Pflicht und generell bei Langwaffen die Regel ist, erzeugt es zusätzlich den Geschossknall, der kegelförmig dem Geschoss folgt. Der Knall entsteht durch die Druckwelle, die das Projektil durch den Luftwiderstand vor sich erzeugt und in der Amplitude schneller aufbaut, als die Luft mit der ihr eigenen Schallgeschwindigkeit ausgleichen kann.

 

Warum ist es sinnvoll und eher notwendig, einen Schussknall zu dämpfen?

 

Jeder Reservist wird sich sein Leben lang an den ungeschützten Knall einer 7,62 x 51 mm2 erinnern. Das schwächere zivile Pendant mit gleichen Abmessungen, die .308 Winchester, bringt es am Ohr des Schützen locker auf 160 dB. Das entspricht einem Schalldruck von 2.000 Pa und einer Schallintensität von 10.000 W/m2, also dem tausendfachen (!!) der Werte der Schmerzgrenze, die allgemein mit 130 dB angegeben wird. Dass da das Trommelfell nicht sofort platzt, hat etwas mit der Einwirkdauer zu tun, deren Verträglichkeitsdauer mit höherem Schalldruck kürzer wird, aber mit 1,5 ms gerade noch am Grenzwert liegt. Dennoch bleibt ein solcher Extremwert nicht ohne Folgen für die feinen Härchen auf den Sinneszellen, die jeweils für einen bestimmten Frequenzbereich empfänglich sind. Niemand darf deshalb den Kurzwaffenstand oder die 300-Meter-Bahn ohne Gehörschutz betreten.

 

Bei der Jagd ist es der vierbeinige Begleiter, der mit viel empfindlicheren Ohren den Knall ungeschützt erleiden muss. Das Wild wird noch in weiter Entfernung aufgescheucht und beunruhigt. Und nicht zuletzt werden Spaziergänger und Anlieger vom Schussknall überrascht, erschreckt und mitunter verängstigt.

 

Lärm ist aber auch unterhalb der gesundheitsgefährdenden Pegel auf Dauer schädigend oder zumindest störend. Jeder Schießstand hat deshalb Auflagen zum Schallschutz durch entsprechende bauliche Maßnahmen zu befolgen. Die maximale Schallemission darf je nach Entfernung zu Siedlungen vorgegebene Grenzwerte nicht überschreiten.

 

Wichtig zu wissen: Die Lautstärke nimmt je Entfernungsverdoppelung nur um 6 dB ab!

 

Folgende Tabelle zeigt die Größenordnungen von Schallpegel (Lautheit, Lärm), Schalldruck, Schallintensität und Grenzwert der Einwirkzeit.

 

Die Messgröße des Schallpegels in dB (Dezibel, 1/10 Bel nach Alexander G. Bell) ist eine logarithmische Einheit zur Basis Zehn als Umkehrung der Zehnerpotenz. Jeder Zehnerschritt in der Angabe des Pegels geht somit mit einer Verzehnfachung der Schallintensität einher. Wer mehr über diese akustischen Größen wissen möchte, kann sich z.B. auf dieser Seite einen Überblick verschaffen.

 

Was kann ein Schalldämpfer leisten?

 

Vor der Aufzählung der Vorzüge stellt sich die Frage: "Was kann ein Schalldämpfer NICHT leisten?", denn die Antwort auf diese Frage gab den entscheidenden Ausschlag für die Zulassung.

 

Ein Schalldämpfer ist kein Silencer, wie die Amis sagen. Er kann den Schall zwar mehr als ausreichend reduzieren und somit aus der schädigenden Zone nehmen, aber nie völlig ausschalten. Der Geschossknall, der direkt neben der Flugbahn des Geschosses ebenfalls bis zu 160 dB erreichen kann, ist durch keinerlei technischen Aufbau an der Waffe beeinflussbar. Das oft harte Schlagen bei Selbstladern, Eisen auf Eisen, ist nur durch eine mechanische Sperre dieser Funktion zu unterdrücken. Und noch eine Einschränkung: Ist das Volumen zwischen Patronenboden und Austrittsöffnung vor dem Schalldämpfer nicht völlig geschlossen wie bei einem Revolver oder einem Gasdrucklader mit Überströmkanal, bleibt der Knall weiterhin ungedämpft erhalten.

 

Ein Schalldämpfer ist aber mehr als nur ein Erfüller seiner namensgebenden Funktion. Er kann aufgrund seiner Bauart grundsätzlich alle oben genannten unerwünschten Effekte vor der Laufmündung positiv beeinflussen, quasi als Nebeneffekt.

 

Das Grundprinzip ist einfach. Um die hohe Kraft aus den austretenden Verbrennungsgasen zu nehmen, müssen sie vor der Mündung eingefangen werden. Das Material des Gefäßes muss die Hitze aufnehmen und an die Umgebung abgeben können. Je größer das Volumen und die Oberfläche des Gefäßes, desto mehr kann sich das Gas entspannen und abkühlen, sodass der Druck infolgedessen deutlich sinkt. Die Vorwärtsbewegung des Gases in Richtung Geschossöffnung muss zudem mithilfe von Zwischenblenden, die gleichzeitig die entstehenden Wellen durch Mehrfachreflexion und Streuung brechen, gebremst werden.

 

Die Herausforderung der Hersteller liegt nun lediglich darin, dieses Prinzip möglichst kompakt, handhabbar, verschleißfest und wartungsfreundlich zu gestalten. Aktuelle Modelle in diversen Ausführungen sind schon jetzt technisch sehr weit ausgereift. Durch die Legalisierung und die steigenden Verkaufszahlen sind in naher Zukunft noch weitere Entwicklungsschritte zu erwarten.

Das Beispiel des MERKEL HLX, der als Overbarrel-Schalldämpfer ausgeführt ist, verlagert die Vorkammer hinter die Mündung um den Lauf herum und verringert so die Laufverlängerung durch den Aufbau. Andere Modelle vergrößern die Kammer entlang des Laufes noch weiter. Eine solche Lösung verbessert zudem die Stabilität der Verbindung und hält die Achslage auch bei gelockerter Verschraubung. So wird die Gefahr beseitigt, dass der Dämpfer beim Führen abknickt oder das Geschoss die Austrittsöffnung streift.

 

Was leistet nun ein solcher Aufbau?

 

Durch die Reduktion des Gasdrucks vor dem Austritt ins Freie wird der Schalldruck deutlich gemindert und somit der Mündungsknall erheblich gedämpft. Je nach Größe, Bauform und Kaliber wird mit aktuellen Modellen eine Reduzierung des Schallpegels von 20 bis 35 dB erreicht. Das ist eine Minderung der Schallintensität auf ein Hundertstel bis auf fünf Zehntausendstel seines Wertes, also eine gefühlte Unterdrückung des Lärms von über 80%. Ein aktiver Gehörschutz erreicht hingegen nur etwa 20 dB. Bei einem Karabiner im Kaliber 7,62 mm kann der Knall, zusammengesetzt aus Mündungs- und Geschossknall, am Ohr des Schützen und neben der Waffe bis auf 125 dB gesenkt werden. Das ist zwar immer noch laut, aber signifikant erträglicher und ungefährlich.

 

Nicht ohne Grund betrachten die Experten zusätzlich zwischen der Innen- und Außenballistik die Abgangsballistik, den Moment, in dem der Boden des Projektils die Mündung erreicht und das geschlossene Volumen innerhalb des Laufes öffnet. Dabei treten drei präzisionsminderte Effekte auf. Zum einen wird der Lauf durch die schlagartige Gasdruckentwicklung und die erzwungene Drehbewegung des Geschosses in Schwingungen versetzt. Zum anderen neigt der Geschossboden durch das Schieben von hinten dazu, die Geschossspitze zu überholen. Beides führt dazu, dass die Flugrichtungs- und die Geschossachse beim Verlassen des Laufes von der des ruhenden Laufes abweichen. Das nun frei fliegende Geschoss beschreibt bis zur Stabilisierung durch den Luftwiderstand eine taumelnde Kreiselbewegung, die durch das Umströmen und Weiterschieben des frei werdenden Gases noch verstärkt wird.

 

Das Schwingen des Laufes kann durch einen kurzen, dicken und kannelierten Lauf oder durch ein Zusatzgewicht an der Laufspitze deutlich gemindert werden. Um das Wegkippen des Projektils zu vermeiden, muss die Mündung vollkommen symmetrisch ausgeführt sein und das Gas hinter dem Geschoss durch Blenden vor der Mündung weggelenkt werden. All das erfüllt ein Schalldämpfer allein durch sein System und den zusätzlichen Aufbau an der Waffe. Er verringert somit die Ursachen für die Streuung erheblich und trägt so indirekt zur Präzision der Waffe bei.

 

Da der Rückwärtsschub der Verbrennungsgase fast völlig ausbleibt, reduziert sich zugleich der Rückstoß deutlich. Ausführungen, die nach Art der Mündungsbremse das austretende Gas seitlich abführen, erreichen eine Reduzierung auf unter 40% des ursprünglichen Wertes. Zahlreiche Erfahrungsberichte und Tests belegen das. Und nicht zuletzt schluckt der Dämpfer das Mündungsfeuer gänzlich, da sein Inneres wie ein Nachbrenner wirkt.

 

Die Vorzüge bei der Jagd liegen auf der Hand. Mit einem Schalldämpfer ist der Gehörschutz immer eingeschaltet, auch für die Jagdbegleiter. Es besteht keine Gefahr eines Hörschadens, wenn im Eifer der Jagd der Gehörschutz vor dem Schuss nicht über die Ohren gezogen wurde. Wird zusätzlich ein aktiver Gehörschutz verwendet, der die Umgebungsgeräusche verstärkt, ist der Kugelschlag deutlich zu hören und zu differenzieren. Mit geringem Rückstoß und ohne Mündungsfeuer kann auch die Zeichnung des Wildes im Zielfernrohr zu jeder Tages- und Nachtzeit uneingeschränkt beobachtet werden. Insgesamt ist das Halten der Waffe beim Schießen jeden Kalibers sehr viel angenehmer und hilft allen, die eine gewisse Angst und Schussempfindlichkeit entwickelt haben. Im Revier ist die Jagd angenehm leiser. Das Wild wird weniger beunruhigt. Selbst das direkt neben dem getroffenen Stück stehende Tier, das den Geschossknall postum hört, bleibt meist stehen, weil es die Ursache und die Position des Jägers nicht ausmachen kann.

 

Und noch eine Anmerkung: Was wollte ein Wilderer mit einer mit Schalldämpfer bestückten 22er und Unterschall-Laborierung erlegen? Begründet kann nur das Bejagen von Raubwild und Raubzeug in der Nähe von Siedlungen sein. Und auch dafür wäre ein Schalldämpfer dringendst zu empfehlen und zu legalisieren! Gleiches gilt für die Nachsuche und den Fangschuss mit der Großkaliber-Kurzwaffe.

 

Gibt es Nachteile und notwendige Kompromisse?

 

Nicht für jeden steht die Kostenfrage im Vordergrund. Ein guter Dämpfer kostet ein paar hundert Euro. Die Verwaltungsgebühr kommt hinzu. Hat die Waffe nicht ab Hersteller ein Laufgewinde, muss es durch einen Büchsenmacher nachträglich geschnitten werden, was einen neuen Beschuss erfordert. Bei einer Waffe mit offenem Visier muss das Korn neu positioniert werden und der mögliche Durchmesser des Dämpfers ist eingeschränkt. Zudem muss für jede Waffe ein "eigener" Dämpfer angeschafft werden, auch wenn ein Dämpfer kompatibel auf mehrere Waffen passt. Alles zusammen kann deutlich "ins Kontor schlagen".

 

Der zusätzliche Aufbau verlängert die Waffe und macht sie weniger führig. Mitunter empfiehlt sich ein Kürzen des Laufes, doch das verringert die Geschwindigkeit und die Energie des Geschosses. Störend kann auch die Gewichtsverschiebung nach vorn empfunden werden.

 

Bei mehreren Schüssen kann das Gehäuse des Dämpfers heiß werden. Es besteht u. U. Verbrennungsgefahr und es kann zu einem Flimmern der Luft in der Visierlinie kommen. Das spielt bei der Jagd aber eher seltener eine Rolle.

 

Dieselbe Waffe hat mit derselben Munition mit Schalldämpfer eine andere Trefferlage als ohne und muss auf dem Schießstand mit Schalldämpfer neu eingeschossen werden. Deshalb und aufgrund des gänzlich anderen Schussverhaltens empfiehlt sich kein wechselndes Schießen mit oder ohne Dämpfer.

 

So ein Feuerschlucker ist auch ein riesiger Dreckfänger und sollte regelmäßig zerlegt und gründlich gereinigt werden. Auf keinem Fall darf der Dämpfer nach dem Schießen auf der Waffe verbleiben, da das beim Abkühlen eindringende Kondenswasser zusammen mit dem Schmauch eine Säure bildet, die das Laufgewinde und das Laufinnere korrodiert.

 

Auf schnelle Schussfolgen sollte stets eine Abkühlphase folgen, da sonst die Lamellen im Inneren rasch ausbrennen. An der Optimierung des Materialeinsatzes wird stetig gearbeitet. Es gibt jedoch derzeit noch keine verlässlichen Zahlen über die Haltbarkeit.

 

Und schließlich noch eine Anmerkung zur Unterschallmunition. Durch das Ausbleiben des Geschossknalls kann ein Schalldämpfer deutlich mehr Effekt erzielen. Diese Munition hat aber eine zu geringe Energie unter 1.000 J und ist somit nicht einmal für Rehwild gestattet. Sie hat auch keine geradlinige Flugbahn, ist windempfindlich und bietet nur eine realistische Schussentfernung von maximal 70 Metern.

 

Was spricht gegen die Verwendung im Sportbereich?

 

Abgesehen von der verbotsorientierten Gesetzeslage in Deutschland und Europa - nichts!

 

Nun, bei der Verwendung des häufigsten Sportgerätes, der 22er-Einzellader-Langwaffe, liegt der Schallpegel stets unter der gefährlichen Grenze. Kein Biathlet und kein Sportschütze auf dem 50-Meter-KK-Stand muss beim Trainieren und im Wettkampf einen Gehörschutz tragen.

 

Bei der 22er-Kurzwaffe ist der Gehörschutz hingegen nicht nur angebracht, sondern auch Pflicht. Durch den kurzen Lauf und die Verwendung derselben, für Langwaffen ausgelegten Munition, ist der Schallpegel deutlich höher. Ein Schalldämpfer mit nur 20 dB Schallreduktion kann den Pegel unter den einer Langwaffe senken und zugleich all die oben genannten Vorteile bieten. Bei Waffen mit größeren Kalibern, egal ob auf der 25-Meter- oder auf der 300-Meter-Bahn gilt dies umso mehr. Die Schallemission der gesamten Anlage wäre deutlich geringer.

 

War es nicht gerade der organisierte Schießsport, der in seinen Anfängen auf zwei Wegen versuchte, diesen populär und angenehm für Schützen und Zuschauer zu machen? Zum einen war es die Entwicklung der Zimmerstutzen, die mit kleinem Kaliber und reduzierter Ladung auch heute noch als sportliche Disziplin gepflegt wird und bei Unterschreitung der maximal zulässigen Bewegungsenergie sogar auf dem eigenen Grundstück möglich ist. Und zum anderen war es die Entwicklung von Schalldämpfern, die es dem Sportschützen erlaubte, "wie ein Mann und doch wie ein Gentleman" mit größeren Kalibern zu schießen.

 

Das bestehende Verbot trifft auch nur legale Waffenbesitzer und gesetzestreue Bürger. Wer eine Straftat mithilfe einer illegalen Schusswaffe begeht oder vorhat zu begehen, der wird auch kein Verbot eines Schalldämpfers beachten, wenn ihn dieser bei der Begehung der kriminellen Handlung hilfreich wäre. Und selbst wenn ein Sportschütze bereit wäre, seine lebenslange Reputation zu opfern und die Schwelle zu überschreiten, mit seiner legalen und registrierten Waffe eine Straftat zu begehen, würde ihn auch ein illegaler Schalldämpfer nicht daran hindern.

P. K.